Gedanken zur Bibellesung am Sa. 1. April 2023
Die Bibel nach der Schlachter 2000 Übersetzung
Matthäus 8,2-4
2 Und siehe, ein Aussätziger kam, fiel vor ihm nieder und sprach: Herr, wenn du willst, kannst du mich reinigen!
3 Und Jesus streckte die Hand aus, rührte ihn an und sprach: Ich will; sei gereinigt! Und sogleich wurde er von seinem Aussatz rein.
4 Und Jesus spricht zu ihm: Sieh zu, dass du es niemand sagst; sondern geh hin, zeige dich dem Priester und bringe das Opfer dar, das Mose befohlen hat, ihnen zum Zeugnis!
Markus 140-45
40 Und es kam ein Aussätziger zu ihm, bat ihn, fiel vor ihm auf die Knie und sprach zu ihm: Wenn du willst, kannst du mich reinigen!
41 Da erbarmte sich Jesus über ihn, streckte die Hand aus, rührte ihn an und sprach zu ihm: Ich will; sei gereinigt!
42 Und während er redete, wich der Aussatz sogleich von ihm, und er wurde rein.
43 Und er ermahnte ihn ernstlich und schickte ihn sogleich fort
44 und sprach zu ihm: Hab acht, sage niemand etwas; sondern geh hin, zeige dich dem Priester und opfere für deine Reinigung, was Mose befohlen hat, ihnen zum Zeugnis!
45 Er aber ging und fing an, es vielfach zu verkündigen, und breitete die Sache überall aus, sodass Jesus nicht mehr öffentlich in eine Stadt hineingehen konnte, sondern er war draußen an einsamen Orten; und sie kamen von allen Seiten zu ihm.
Lukas 5,12-16
12 Und es begab sich, als er in einer der Städte war, siehe, da war ein Mann voll Aussatz. Und als er Jesus sah, fiel er auf sein Angesicht, bat ihn und sprach: Herr, wenn du willst, so kannst du mich reinigen!
13 Da streckte er die Hand aus, rührte ihn an und sprach: Ich will; sei gereinigt! Und sogleich wich der Aussatz von ihm.
14 Und er befahl ihm, es niemand zu sagen: Geh vielmehr hin, zeige dich dem Priester und opfere für deine Reinigung, wie Mose befohlen hat, ihnen zum Zeugnis!
15 Aber die Nachricht von ihm breitete sich desto mehr aus; und große Volksmengen kamen zusammen, um ihn zu hören und durch ihn von ihren Krankheiten geheilt zu werden.
16 Er aber hielt sich zurückgezogen an einsamen Orten auf und betete.
Alle drei biblischen Texte sprechen von der außergewöhnlichen Krankheit des Aussatzes, die so wichtig ist, dass das Wort „Aussatz“ in der Schlachter-Übersetzung 38 Mal in der Bibel vorkommt. Im heutigen Sprachgebrauch wird diese Krankheit auch als Lepra bezeichnet. Die Bedeutung dieser Krankheit in der Bibel ist so groß, dass ihr zwei ganze Kapitel gewidmet sind. Es geht darum, wer von dieser Krankheit betroffen ist, wie sie erkannt wird und welche Maßnahmen zu ergreifen sind, wenn ein Mensch als „unrein“ gilt. Und für den Fall, dass jemand von dieser Krankheit geheilt wird, gibt es auch ein Verfahren, wie er wieder in das normale gesellschaftliche Leben eingegliedert werden kann.
Heute diagnostiziert ein Arzt körperliche Krankheiten. Damals war das bei Lepra nicht der Fall. Im 3. Buch Mose, Kapitel 13 und 14 wird deutlich, dass Menschen mit Aussatz vom gesellschaftlichen Leben völlig ausgeschlossen waren. Die Priester mussten feststellen, dass dieser Mensch nicht am gesellschaftlichen Leben teilnehmen konnte und somit auch keine Opfer darbringen durfte. Nach A. Fruchtenbaum wurde die Krankheit der Menschen in einem eigenen Buch dokumentiert. Die Menschen verloren Kleidung und Haus. Denn alles, was mit Lepra in Berührung kam, galt als unrein und durfte von Gesunden nicht berührt werden.
- 3. Mos. 13,3: Priester sollen festlegen, dass ein Mensch Aussatz hat
- 3. Mos. 13,3: Prieser soll Menschen als unrein erklären
- 3. Mos. 13,57: auch Kleider des Aussätzigen soll verbrannt werden
- 3. Mos. 14,44: Auch Häuser der Aussätzigen ist als unrein zu kennzeichnen
- 3. Mos. 13,13: Bei Heilung kann nur der Prieser den geheilten Menschen als rein benennen
Die erste Erwähnung der Krankheit in der Bibel findet sich in 2. Mose 4,6, wo Gott zu Mose spricht, um ihm zu beweisen, dass er mit ihm sein wird.
Diese Geschichte ist die einzige im Neuen Testament, die so ausführlich von einem Aussätzigen erzählt. Sicher hat Jesus auch andere geheilt. Aber diese ist in ihren Einzelheiten sehr bedeutsam.
Jesus kommt hier einem Aussätzigen gefährlich nahe. Aber weil er stärker ist als alle Krankheiten, kommt er dem hoffnungslosen Aussätzigen zu Hilfe. Hört, was der Aussätzige sagt. „Herr, wenn du willst, kannst du mich rein machen.“ Damit zeigt er, dass er ganz auf den Willen Jesu angewiesen ist. Ist das nicht auch bei uns so? Müssen wir uns nicht auch die Frage stellen: „Wenn du willst, soll dies oder jenes geschehen?“
Jesus berührt den Aussätzigen. Er zeigt ihm seine Nähe, obwohl das moralisch verboten ist. Im übertragenen Sinn gilt das auch für uns alle. Die Sünde kann Jesus nicht anrühren. Denn Gott hasst die Sünde. Aber aus Liebe ist Jesus bereit, seine Nähe bedingungslos zu schenken. In seiner Gegenwart heilt und reinigt er von körperlichen und seelischen Gebrechen. Und wenn er heilt, dann nicht nur die Symptome sondern die Ursache. Er heilt und heiligt zugleich, so dass wird in seiner Nähe bestehen können. Diese Heilung geschieht gleichzeitig und vollständig mit dem gesprochenen Wort. Wenn wir Jesus in der Zeit unserer größten Not suchen, lässt er sich finden.
Die Folge der Heilung kann nur laut und freudig verkündet werden. So wie es der Geheilte tut. Auch wenn Jesus ihn auffordert, sich zurückzuhalten, teilt er seine Freude mit allen.
Wie in 3. Mose Kapitel 13 und 14 beschrieben, muss nun ein Priester feststellen, ob der Aussätzige gesund ist. Dann kann er aus dem Buch der Aussätzigen gestrichen werden. Das heißt, er kann am gesellschaftlichen Leben teilnehmen und die geforderten Opfer darbringen.
Dieses Wunder ist ein besonderes messianisches Wunder. Es konnte nur vom Messias geschehen. Denn nach Fruchtenbaum ist seit der Dokumentationspflicht in 3. Mose 13 noch kein Jude vom Aussatz befreit worden. Siehe Luk. 4.27. Da heißt es: „Und viele Aussätzige waren in Israel zur Zeit des Propheten Elisa; aber keiner von ihnen wurde gereinigt, sondern nur Naeman, der Syrer.“
Mit diesem Wunder müssen also die Priester erkannt haben, dass Jesus der Messias, der Gesandte Gottes ist. Dennoch glaubten sie diesen Zeichen nicht.
Das Abschließende Wort zum Samstag aus Math. 21,32: „Denn Johannes ist zu euch gekommen mit dem Weg der Gerechtigkeit, und ihr habt ihm nicht geglaubt. Die Zöllner und die Huren aber glaubten ihm; und obwohl ihr es gesehen habt, reute es euch nicht nachträglich, sodass ihr ihm geglaubt hättet.“
Gottes Segen beim Nachdenken. AMEN
SCHABBAT SCHALOM – wie es Joshua Aaron in seinem Lied singt