Gedanken zur Bibellesung am Sa. 23 März 2024
Die Bibel, Schlachter 2000 Übersetzung
Johannes 6, 32 -59
32 Da sprach Jesus zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Nicht Mose hat euch das Brot aus dem Himmel gegeben, sondern mein Vater gibt euch das wahre Brot aus dem Himmel.
33 Denn das Brot Gottes ist derjenige, der aus dem Himmel herabkommt und der Welt Leben gibt.
34 Da sprachen sie zu ihm: Herr, gib uns allezeit dieses Brot!
35 Jesus aber sprach zu ihnen: Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, den wird nicht hungern, und wer an mich glaubt, den wird niemals dürsten.
36 Aber ich habe es euch gesagt, dass ihr mich gesehen habt und doch nicht glaubt.
37 Alles, was mir der Vater gibt, wird zu mir kommen; und wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen.
38 Denn ich bin aus dem Himmel herabgekommen, nicht damit ich meinen Willen tue, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat.
39 Und das ist der Wille des Vaters, der mich gesandt hat, dass ich nichts verliere von allem, was er mir gegeben hat, sondern dass ich es auferwecke am letzten Tag.
40 Das ist aber der Wille dessen, der mich gesandt hat, dass jeder, der den Sohn sieht und an ihn glaubt, ewiges Leben hat; und ich werde ihn auferwecken am letzten Tag.
41 Da murrten die Juden über ihn, weil er gesagt hatte: Ich bin das Brot, das aus dem Himmel herabgekommen ist,
42 und sie sprachen: Ist dieser nicht Jesus, der Sohn Josephs, dessen Vater und Mutter wir kennen? Wie kann dieser denn sagen: Ich bin aus dem Himmel herabgekommen?
43 Da antwortete Jesus und sprach zu ihnen: Murrt nicht untereinander!
44 Niemand kann zu mir kommen, es sei denn, dass ihn der Vater zieht, der mich gesandt hat; und ich werde ihn auferwecken am letzten Tag.
45 Es steht geschrieben in den Propheten: »Und sie werden alle von Gott gelehrt sein«. Jeder nun, der vom Vater gehört und gelernt hat, kommt zu mir.
46 Nicht, dass jemand den Vater gesehen hätte; nur der, welcher von Gott ist, der hat den Vater gesehen.
47 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer an mich glaubt, der hat ewiges Leben.
48 Ich bin das Brot des Lebens.
49 Eure Väter haben das Manna gegessen in der Wüste und sind gestorben;
50 dies ist das Brot, das aus dem Himmel herabkommt, damit, wer davon isst, nicht stirbt.
51 Ich bin das lebendige Brot, das aus dem Himmel herabgekommen ist. Wenn jemand von diesem Brot isst, so wird er leben in Ewigkeit. Das Brot aber, das ich geben werde, ist mein Fleisch, das ich geben werde für das Leben der Welt.
52 Da stritten die Juden untereinander und sprachen: Wie kann dieser uns [sein] Fleisch zu essen geben?
53 Darum sprach Jesus zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr nicht das Fleisch des Menschensohnes esst und sein Blut trinkt, so habt ihr kein Leben in euch.
54 Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der hat ewiges Leben, und ich werde ihn auferwecken am letzten Tag.
55 Denn mein Fleisch ist wahrhaftig Speise, und mein Blut ist wahrhaftig Trank.
56 Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der bleibt in mir und ich in ihm.
57 Wie mich der lebendige Vater gesandt hat und ich um des Vaters willen lebe, so wird auch der, welcher mich isst, um meinetwillen leben.
58 Dies ist das Brot, das aus dem Himmel herabgekommen ist; es ist nicht wie das Manna, das eure Väter gegessen haben, und sind gestorben; wer dieses Brot isst, der wird leben in Ewigkeit!
59 Dies sprach er, als er in der Synagoge von Kapernaum lehrte.
Seit Monaten lese ich in der Stillen Zeit die Chronologie des Wirkens Jesu Christi. Mitte März bin ich bei der Zeit des Wirkens Jesu in Galiläa angekommen. Bis dahin habe ich festgestellt, dass vor allem die drei Evangelien von Matthäus, Markus und Lukas die Geschichte aufgezeichnet haben. Nur vereinzelt tauchen Ereignisse aus dem Johannesevangelium auf.
Bevor Jesus diese Worte sprach, vollbrachte er ein sehr wichtiges und interessantes Wunder. Es war die Speisung von 5.000 Männern (ausgenommen Frauen und Kinder). Dieses Wunder muss so wichtig gewesen sein, dass es in allen vier Evangelien erwähnt wird.
Die Folge des Wunders war, dass sich die Menschen noch mehr zu Jesus hingezogen fühlten. Schließlich hatte er die hungrige Menge gesättigt. Nur durch ein Wunder. Sie mussten nichts dafür tun, nur empfangen. Und das hatte zur Folge, dass sie Jesus nun für einen besonderen Menschen hielten. Sie wollten ihn zum König machen, schreibt Johannes.
Aber halt. Ist das Gottes Wille? Jesus zum heilenden Wunderkönig zu machen? Das ist der entscheidende Unterschied zwischen dem Willen Gottes und dem Willen der Menschen. Der Mensch sieht, was vor Augen ist, der Herr sieht das Herz an (nach 1. Samuel 16,7). Gott hat einen langfristigen, ja ewigen Plan, der Mensch konzentriert sich auf das Äußere. Dieser Unterschied ist entscheidend für das Verständnis der oben zitierten Worte Jesu.
Im obigen Bibeltext habe ich die Wiederholungen mit blauer Schrift auf gelbem Grund markiert. Zwei Themen werden besonders deutlich.
Zum einen geht es um die „Auferstehung am Jüngsten Tag“ und das „Ewige Leben“. In vier von 26 Versen weist Jesus sehr deutlich darauf hin, dass ER = JESUS, die Menschen, die an ihn glauben, „auferwecken wird am Jüngsten Tage“. Es gibt offensichtlich keine Macht außer ihm, die das tun kann.
In 9 von 26 Versen spricht Jesus vom ewigen Leben. Das ewige Leben ist für Jesus und den Verfasser Johannes sehr wichtig, weil es so oft wiederholt wird. Es ist die Folge des Glaubens an Jesus Christus. Aber nicht nur als heilender König, sondern auch als Sohn Gottes kann er die Sünde der Welt wegnehmen und die Gläubigen am Jüngsten Tag zur Ewigkeit auferwecken.
Wie oft habe ich den Satz gehört: „Ich glaube an Jesus“. Gut, das klingt erst einmal gut. Aber auch der Teufel glaubt an Jesus. Er kennt ihn sogar persönlich und hat mit ihm gesprochen. Aber wird er am Jüngsten Tag auferstehen, um mit Jeus zu leben? Nein, das wird er nicht. Auch die Menschenmenge, die Jesus als heilenden König erlebt und deshalb an ihn geglaubt hat, wird am Jüngsten Tag an einem anderen Ort sein als dem, den Jesus vorbereitet hat.
In den folgenden Versen Johannes 6,60-71 lesen wir sogar, dass einige der Jünger, die bis dahin mit Jesus gegangen waren, sich von ihm abgewandt haben. Offensichtlich sind die oben zitierten Verse so herausfordernd, dass die Jünger, die schon seit Monaten die Lehre Jesu gehört und erlebt haben, nicht darauf eingehen. Sie können dieser Lehre nicht folgen. Sie sind noch gefangen in der „alten“ Struktur der Äußerlichkeit. Sie klammern sich an die Aussagen Jesu, er sei „vom Himmel herabgekommen“ und „sie sollen seinen Leib essen und sein Blut trinken“.
Aber Jesus spricht hier in einem geistlichen Sinn. Unser Glaube soll sich darin zeigen, dass wir an seinen himmlischen Ursprung glauben und seine Ganzhingabe mit Leib und Blut wahrnehmen. Das macht den Unterschied. So wie Petrus in Johannes 6.68 sagt: „Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte ewigen Lebens; und wir haben geglaubt und erkannt, dass du der Christus bist, der Sohn des lebendigen Gottes!“
Wieder ist es Petrus, der ein sehr klares und unverwechselbares Zeichen gibt. Er hat es vom Geist Gottes empfangen.
Nachfolgend stelle ich hier ein Lied vor, welches die Wichtigkeit der Worte Jesu hervorhebt. Seine Worten werden nicht vergehen. JA, AMEN.